Karies ist eine Infektionskrankheit, von der 99% der Bevölkerung betroffen sind, d.h. nur ein Prozent der Bevölkerung ist karies- und füllungsfrei. Bei den Kindern unter 12 Jahren sind dies immerhin noch 70 %, bei den über 15jährigen allerdings schon nur noch 46 % laut Deutsche Mundgesundheitsstudie von 2010 (DMS IV). Die Erstinfektion mit kariogenen Streptokokken (vorwiegend streptococcus mutans) findet bereits im Frühkindalter statt und lässt sich nicht verhindern. Bei der Entstehung von Karies spielen fünf Hauptfaktoren eine wesentliche Rolle: Plaque, Bakterien, Kohlenhydrate (Zucker), Einwirkzeit und sogenannte Wirtsfaktoren, die von Mensch zu Mensch variieren (Speichel, Zähne,…).
Initial weist der Zahn im Anfangsstadium der Kariesentstehung eine sogenannte Entkalkung auf, die ebenso wie die oberflächliche Schmelzkaries noch nicht therapiebedürftig ist, aber intensiver Reinigung und Pflege bedarf. Ist die Schmelzschicht durchbrochen, so dehnt die Karies sich breitflächiger und schneller im Dentin aus, unterminiert den Zahn und arbeitet sich in Richtung Nerv vor.
Kein Zucker – keine Karies? Vereinfacht gesprochen ja, wenn eine ausreichend gute Mundhygiene besteht! Es ist prinzipiell sogar eine Heilung möglich!
Auch die Parodontose, wie sie umgangssprachlich genannt wird, kann man als Volkskrankheit bezeichnen, da mehr als die Hälfte der 35-44 jährigen Patienten betroffen sind. Die Karies befällt den Zahn, wohingegen die Parodontitis den Zahnhalteapparat betrifft. Die Folgen der Parodontitis sind allerdings nicht nur lokal, sondern auch systemisch. Ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen, Schlaganfälle, Diabetes, rheumatoide Erkrankungen und erhöhte Geburtsrisiken sind einige Schlagwörter, die immer wieder zu hören sind und in Zusammenhang mit einer parodontalen Erkrankung stehen. Einige Hauptrisikofaktoren begünstigen die Entstehung von Parodontitis deutlich: Schlechte Mundhygiene, genetische Faktoren und vor allem das Rauchen.
Besser Putzen, aufhören zu rauchen – keine Parodontose? Sagen wir so: Allein durch diese zwei Dinge, erhöht sich die Chance der Gesunderhaltung der Zähne schon um ein Vielfaches und schont den Organismus.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie: