Für etwa 90% der Patienten stellt der regelmäßige Zahnarztbesuch eine zwar nicht unbedingt angenehme, jedoch aus vielen medizinischen Gründen notwendige Routine dar. Durch eine über längere Zeit bestehende Vertrauensbasis zum Hauszahnarzt und eine durch Vernunft geprägte Einstellung zur Untersuchungs- und Behandlungssituation, kommen Ängste entweder erst gar nicht auf, oder, falls unterschwellig vorhanden, werden sie durch Eigenkontrolle so im Rahmen gehalten, dass sie keine größere Rolle spielen.
Für eine kleine Gruppe jedoch ist der Zahnarztbesuch eine kaum überwindbare psychische Hürde. Sie werden durch Ängste so stark dominiert, dass dadurch eine zahnärztliche Behandlung behindert oder verhindert wird. Es spielen häufig traumatische Erfahrungen aus der Kindheit eine Rolle. Tiefsitzende Assoziationen mit Schmerz, Geräuschen und Gerüchen können sich so belastend steigern, dass man sich der Behandlungssituation nicht gewachsen fühlt.
Es kommt in ungünstigen Fällen ein Teufelskreis in Gang, der dazu führt, dass aus diesen Gründen der dringend notwendige Zahnarzt- besuch gemieden wird, was den Behandlungsaufwand weiter erhöht. Besuche reduzieren sich auf akute Schmerzgeschehen, die zu außerplanmäßigen „Notmaßnahmen“ führen. Die Patienten finden dadurch das Negativbild, das sie vom Zahnarztbesuch haben immer wieder bestätigt, da sich so keine kontinuierliche und vertrauens- erweckende Betreuungssituation aufbauen kann.
Häufig stellt man gemeinsam im Gespräch fest, dass sich eine Zahnbehandlungsangst aus einer negativen Erfahrung, die zum Teil bis in die eigene Kindheit zurückreicht, nährt. Gerade in dieser prägenden Phase ist es entscheidend, dass dem Kind durch die Eltern Sicherheit vermittelt wird. Der bekannte Spruch „ Du brauchst keine Angst zu haben!“ vermittelt genau das Gegenteil dessen, was erreicht werden soll. Denn schon alleine das Wort „Angst“ löst eine Kaskade von Angst-einflößenden Assoziationen aus, die das Kind nun beherrschen.
Was können Sie tun, wenn Sie unter Zahnbehandlungsangst leiden?
Sprechen Sie Ihre Ängste gegenüber Ihrem Zahnarzt oder Ihrer Zahnärztin bewusst und ohne Vorbehalte an. Viele Zahnmediziner sind mit dieser Problematik vertraut, da emotionale Vorbehalte gegenüber der Behandlung nichts unbekanntes für sie sind. Sie werden damit also ernstgenommen! Kein Patient und keine Patientin braucht sich seiner Zahnbehandlungsangst etwa zu schämen. In einem ruhigen Gespräch werden die Gründe für Ihre Angst ermittelt und erfragt. Schildern Sie, was genau dazu führt. Ist es die Spritze? Ist es das „Bohrgeräusch“ oder sind es bestimmte Gerüche? Im Rahmen der Behandlungsplanung kann so schon frühzeitig auf die Ursachen der Angstproblematik eingegangen werden, um schließlich eine psychisch schonende Therapie zu ermöglichen. Gegebenenfalls kann bei entsprechender Indikation auch auf eine geeignete Medikation durch Sedativa oder eine vorbereitende Hypnose zurückgegriffen werden.
„Der Anfang ist schon die Hälfte des Ganzen“ Aristoteles
Hat man die ersten Schritte geschafft, so stellen viele Patienten hinterher fest, dass die Ängste völlig unbegründet waren. Das Angstgefühl wird mit jeder Sitzung geringer, bis schließlich eine weitgehend stressfreie und von dauerhaftem Vertrauen geprägte Behandlungssituation hergestellt ist.
Rauchen ist in der deutschen Bevölkerung tendenziell rückläufig. Dennoch frönen tagtäglich viele millionen Zigaretten-, Zigarren- und Pfeifenraucher dem Tabakkonsum. Dass dies Zahnverfärbungen durch Teerkondensate mit sich bringt, ist eher eine harmlose Begleiterscheinung.
Anders sieht es jedoch aus, wenn man die Untersuchungen zur Gefahr der Parodontitis betrachtet. Diese Erkrankung des Zahnhalteapparates führt zu Entzündungen am Zahnfleisch und zum Schwund der Alveole, die den Zahn im Kiefer hält.
Eindeutig ist, dass Raucher ein 20fach erhöhtes Risiko haben, an Parodontitis zu erkranken. Für den betroffenen Patienten ist eine Parodontitis mitunter schwer zu erkennen, da sie, gerade zu Beginn, meist ohne nennenswerte Beschwerden verläuft. Bei Rauchern ist die Durchblutung im Bereich der Gingiva (des Zahnfleischs) durch den Tabakkonsum mehr oder weniger stark reduziert. Dies führt dazu, dass Raucher seltener über das Parodontitis-Alarmsignal „Zahnfleischbluten“ berichten. Für den untersuchenden Zahnarzt stellt sich das Zahnfleisch ebenso vermeintlich entzündungsarm dar. In Wirklichkeit sind jedoch mitunter weitreichendere Abbauprozesse im Gange, als bei Nichtrauchern, die eine sichtbare Gingivitis haben.
Eine Sondierung des Sulcus (des Überganges zwischen Zahn und Zahnfleisch) im Rahmen der Parodontitis-Untersuchung, hat bei Rauchern häufig einen dringenden Behandlungsbedarf zum Ergebnis, da bei oberflächlich „gesund“ wirkender Gingiva in der Tiefe Knochentaschen vorhanden sind.
Eine geringere Durchblutung des Zahnfleisches hat eine verringerte Regenerationskraft zur Folge. Es ist also keineswegs abwegig, den Erfolg einer Parodontitisbehandlung unter anderem von den Tabak-Konsumgewohnheiten des Patienten abhängig zu machen. Spätestens beim Vorliegen einer Parodontitis sollte man dies vielleicht zum Anlass nehmen, mit dem Rauchen aufzuhören.
Sind Zähne in Folge einer durch Rauchen mit verursachten Parodontitis verloren gegangen, kann oftmals keine Implantatversorgung empfohlen werden. Besonders dann nicht, wenn mit dem Rauchen fortgefahren wird. Die Verlustrate bei Rauchern liegt hier innerhalb von 5 Jahren im Vergleich zu Nichtrauchern beim Doppelten. Ebenso ist die Tendenz zu Entzündungen des Implantatlagers (Periimplantitis), welche häufig zum Implantatverlust führen, erhöht.
Schließlich unterliegen Raucher einer 27fach erhöhten Gefahr, an Mundhöhlenkrebs zu erkranken.
In jedem Falle ist es besonders für Raucher sehr ratsam, sich regelmäßig und möglichst engmaschig in zahnärztliche Untersuchung zu begeben.
Rauchen ist definitiv gesundheitsschädlich – Passivrauchen auch. Es gibt sehr viele gute Gründe, mit dieser Gewohnheit aufzuhören – und dies nicht nur aus der Sicht des Zahnarztes.
Wenn Sie also nie geraucht haben oder sich das Rauchen mittlerweile abgewöhnt haben, ersparen Sie sich manche gesundheitlichen Risiken. Falls Sie das Rauchen noch nicht lassen können: Tun Sie sich und Ihren Mitmenschen den Gefallen das Rauchen zu beenden! Es zahlt sich aus durch einen geschonten Geldbeutel, durch eine fühlbar bessere allgemeine Gesundheit, durch eine meist gesteigerte Lebensqualität und nicht zuletzt durch eine oftmals verlängerte Lebenserwartung.